Am 1. Februar 2018 haben sich interessierte Akteure im Haus Ripshorst zum ersten Vorstellungstreffen für das Projekt SAIN in Oberhausen getroffen. Ab zirka 18:00 Uhr stellte Simone Krause, SAIN-Projektleiterin vom Fraunhofer Institut UMSICHT, den anwesenden Akteuren aus Oberhausen und Umland das Projekt in einer Beamer-Präsentation vor. Vorgestellt wurden Projektpartner, die Projektlaufzeit, Ziele, die beiden Projekträume Oberhausen und Bonn, die Arbeitspakete, Möglichkeiten zur urbanen Agrikultur im Stadtraum, Informationen über Bürgerfor-schung und mögliche Forschungsfragen. In der anschließenden Fragerunde erkundigten sich die Akteure vor allem nach dauerhaft nutzbaren Flächen in Oberhausen und nach dem Grad der Umsetzbarkeit des Gesamtziels. Die Erarbeitung von Flächen zum Betreiben städtischer Anbauprojekte sei Teil des Projektes, daher stünden aktuell noch keine expliziten Flächen zur Durchführung von Forschungsprojekten zur Verfügung. SAIN sei zunächst ein Projekt, welches sich explorativ dem Ziel einer stärkeren städtischen Agrikultur nähert und dessen Ergebnisse anschließend modellhaft für weitere Projekte dieser Art in anderen Städten genutzt werden sollen. Abzusehen sei jedoch, dass eine städtische Agrikultur in den nächsten Jahren zumindest ökonomisch nicht an die konventionelle Lebensmittelproduktion heranreichen wird, weswegen es bei der Bewertung des Erfolges einzelner SAIN-Projekte wichtig sei, auch soziokulturelle und stadtklimatische Indikatoren zu betrachten.

Im Anschluss an die Vorstellungspräsentation stellte Sebastian Witt sich und sein Geschäftsmodell (Mushrooms & Equipment Shop) vor und teilte grundsätzliches Wissen zur Zucht von unterschiedlichen Pilzen und deren Nutzungsmöglichkeiten. In der anschließende Fragerunde konnten einige zusätzliche Fragen zur Nutzung unterschiedlicher Substrate beantwortet werden. Im darauffolgenden Workshop wurden abwechselnd Baumstämme mit unterschiedlichem Pilzmyzel geimpft, kleine Abendbrots-Snacks eingenommen und Unterhaltungen über das zuvor Gehörte geführt.

Bevor die anwesenden Akteure dazu aufgefordert wurden, ihre Bedürfnisse, Ideen und Wünsche zu teilen, gab Simone Krause eine kurze Übersicht über die Situation der urbanen Landwirtschaft in Oberhausen und stellte die folgenden vier Leitfragen:
1. Was gibt es weiterhin in Oberhausen an urbanen Gärten/Flächen?
2. Gibt es Elemente, die fehlen um das städtische Gärtnern zu fördern?
3. Welche Rohstoffe gibt es in der Stadt?
4. Gibt es erste Ideen für Forschungsfragen?

Ralf Langnese, Vertreter der Ruhrwerkstatt, wies anschließend darauf hin, dass die Tafelgärten aktuell neue Betreiber suchen, was eine kurze Diskussion über öffentlich angebaute Nahrungsmittel (bekannt unter dem Konzept-Namen „Essbare Stadt“) unter den Anwesenden auslöste. Das seit einigen Jahren funktionierende Essbare-Stadt-Konzept in Andernach und die Nachbarschaftsgärten in Neuss wurden hier als Beispiele ergänzt. Die oben aufgeführten Fragen wurden in der darauffolgenden Gruppenarbeitszeit an drei unterschiedlichen Tischen auf bunten Zetteln beantwortet. Die Ergebnisse hieraus wurden in eine separate Liste ergänzt. Ein Foto aller Antworten finden Sie in diesem Beitrag.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Teilnehmer darum gebeten, mögliche Termine für die Etablierung eines regelmäßigen SAIN-Netzwerktreffens vorzuschlagen. Zuletzt wurde den Akteuren außerdem ein struktureller Überblick über den Fortlauf des Projektes und wichtige Kontaktinformationen gegeben. Als zentrale Informationsplattform dient die Webseite www.staedtische-agrikultur.de.